
Einblick in den Arbeitsalltag eines TEXAID-Chauffeurs
Ein TEXAID-Chauffeur sammelt täglich im Schnitt 10‘000 Kleidungsstücke ein. Unterstützt wird er dabei vom modernen, computergestützten Logistiksystem CollectMan, das TEXAID gemeinsam mit der Tochtergesellschaft Info-Consulting entwickelt hat. Das wichtigste Instrument des Chauffeurs ist das sogenannte PDA, ein elektronisches Arbeitsgerät, das gleichzeitig die Erfassung von Daten und die Navigation auf den Schweizer Strassen ermöglicht. Die Berechnung der täglich neuen Routen basiert auf Erfahrungswerten von vergangenen Füllstandhöhen einzelner Altkleidercontainer. So kann gewährleistet werden, dass die Container zur rechten Zeit geleert werden. Durch den Einsatz des Systems können die gefahrenen Kilometer pro Kilogramm eingesammelter Ware deutlich reduziert und der CO2-Ausstoss kann verringert werden.
Das PDA wird gestartet
Um 6:00 Uhr beginnt der Arbeitstag eines Chauffeurs. Er steigt in den TEXAID-Lieferwagen, den er bei sich zu Hause parkiert hat, und aktiviert das PDA-Gerät. Über Nacht hat das Logistiksystem CollectMan für jeden einzelnen Chauffeur eine neue, optimierte Containerleerungstour zusammengestellt. Die Daten werden geladen und schon kann es losgehen. Das Gerät lotst den Fahrer per Navigationssystem zum ersten Stellplatz auf der Liste.
Container leeren
Der Fahrer kommt beim ersten TEXAID-Container an und schliesst die Türe auf. Als erstes muss er die Füllstandmenge vom Container auf dem PDA-Gerät eingeben. Unter anderem dient diese Grösse der transparenten Abrechnung für die karitativen Partnerorganisationen, welche Vergütungen aus dem Verkauf der gesammelten Textilien erhalten. Ausserdem wird das System dadurch mit neuen Erfahrungswerten gespeist, welche für künftige Leerungen berücksichtigt werden. So passt sich das System laufend an die aktuellen Gegebenheiten an und optimiert die Touren. Danach lädt der Chauffeur alle Altkleidersäcke ein, schliesst den Container, bestätigt die Ladung im PDA und wird automatisch zum nächsten Stellplatz navigiert. So geht es weiter, bis das Auto vollgeladen ist (ca. 1,2 Tonnen).
Umladen auf Abladestellen
Das PDA führt den Chauffeur auf direktem Weg zur nächstgelegenen Umladestelle. Hier lädt er die gesammelten Säcke entweder in einen Güterwagen oder – wo der Weitertransport per Schiene nicht möglich ist – in ein anderes Transportmittel. Beim Umladen sortiert er auch gleich solche Säcke aus, die mit textilfremden Materialien gefüllt sind. Immer mehr Umladestellen stattet TEXAID mit Rampen aus, die den Transfer der Säcke erleichtern. Ein Chauffeur lädt seine Fracht zwei bis dreimal pro Tag um.
Arbeitsende
Sind alle Container auf der Tour geleert und die Kleidersäcke verladen, muss der Chauffeur nur noch die gesammelten Daten auf dem PDA dem System übermitteln und dann ist sein Arbeitstag zu Ende.
Vollmeldungen, Fehlwürfe und andere unvorhergesehene Situationen
Auch ein TEXAID-Chauffeur wird gelegentlich mit Situationen konfrontiert, die Flexibilität erfordern. Im Winter kann es schon mal vorkommen, dass die Schneeschaufel aus dem Auto geholt oder das vereiste Schloss am Container aufgetaut werden muss. Meldet jemand der TEXAID-Zentrale einen vollen Container oder hat jemand seinen Hausschlüssel aus Versehen im Container mitentsorgt, ist der Chauffeur gefordert. Die Abteilung Tourencontrolling, welche von Schattdorf (UR) aus den Überblick über das gesamte Logistikgeschehen bewahrt, koordiniert diese Fälle direkt mit den Chauffeuren. So kann ein reibungsloser Ablauf gewährleistet werden.
Ein TEXAID-Chauffeur muss körperlich fit sein, aber auch vor Ort kompetent Auskunft geben können. Eine anspruchsvolle und vielseitige Tätigkeit also, die Chauffeure, unterstützt von einem fortschrittlichen Logistiksystem, im Dienst von TEXAID erweisen. Neben der Sortierung und der Verwertung ist die Altkleidersammlung, beziehungsweise deren Logistik, ist ein äusserst wichtiger Bestandteil der Tätigkeit von TEXAID und zeigt, dass auch hier sorgsam mit den ökologischen Ressourcen umgegangen wird.