
Glarner Samaritervereine, Rotes Kreuz Glarus und TEXAID
Das innovative Glarnerland entschloss sich 2011 für nur mehr drei politische Gemeinden, Altkleider werden aber nach wie vor in jedem Ort von den ansässigen Samaritervereinen gesammelt. Das bleibe auch so, betont Jacques Küng, die Vereine seien ausgezeichnet in ihren Dörfern verankert und die TEXAID-Sammlungen schliesslich eine Tradition. Ebenso ist es Tradition, dass alternierend einmal die Samaritervereine und einmal das Rote Kreuz Glarus sammeln. Dabei alles im Griff hat Jacques Küng, Präsident des Roten Kreuzes Glarus und Präsident des Samariterverbandes Glarnerland in Personalunion. Seit über 40 Jahren, ehrenamtlich und freiwillig.
TEXAID-Sammlungen – ein Dorf-Event
«Die Verbundenheit unserer Bevölkerung mit den Samariterinnen und Samaritern ist gross; man schätzt unsere Arbeit, unsere Dienstleistungen und deshalb auch die Möglichkeit, mit der ausgedienten Bekleidung die einzelnen Vereine zu unterstützen», erklärt Jacques Küng. Wie er selbst stammen viele Samariter traditionell aus Familien, in denen bereits die Eltern Mitglieder waren oder sind. So macht sich der Präsident auch keine Sorgen um genügend Nachwuchs: Auf 130 Jungsamariter zwischen acht und 22 Jahren kann er zählen. Als sogenannte Help-Gruppen engagieren sich die jungen Leute, wo immer ihre Unterstützung gefordert ist. So auch in den TEXAID-Strassensammlungen. Entgegen der üblichen Gepflogenheit, diese an Samstagen durchzuführen, sammeln die Glarner vorzugsweise an einem Mittwoch, da haben die Jungen schulfrei. Pensionierte und Hausfrauen sind mit ihnen unterwegs, sammeln teils mit kleinen Töff- und Autoanhängern oder mit Kleintransportern, zur Verfügung gestellt durch ortsansässiges Gewerbe. Die Erwerbstätigen nehmen teilweise frei oder kommen gegen Feierabend dazu. Säcke vergessen? Nicht bei den Glarnern! Dafür kennt man sich zu gut und zudem jeden Winkel im Kanton.
Zustupf für wertvolle Dienstleistungen
Der Erlös aus Strassen- und Containersammlungen wird nach einem bewährten Schlüssel unter den örtlichen Samaritervereinen, dem Glarner Samariterverband und dem Roten Kreuz Glarus aufgeteilt. Finanzielle Mittel, die im Kanton zum Wohle der Bevölkerung eingesetzt werden. Die Palette der Dienstleistungen ist gross. Zum Beispiel der Rotkreuz-Fahrdienst, der unter anderem Krebspatienten zu Therapien in Spitäler wie etwa nach St. Gallen oder Chur fährt. Oder der Notruf für Betagte, die noch Zuhause leben und der Entlastungsdienst für pflegende Angehörige, die Demenzkranke betreuen, damit sie Besorgungen erledigen können. Babysitter werden ausgebildet und vermittelt, Pflegehelferlehrgänge und entsprechende Weiterbildungen werden angeboten und Nothelfer- und andere Bevölkerungskurse durchgeführt. Dies alles und noch viel mehr neben- und ehrenamtlich. Auf der Geschäftsstelle des Roten Kreuzes Glarus wirken 170 Stellenprozent, aufgeteilt auf drei Angestellte: 100 Prozent entfallen auf Fahrdienst und Kurswesen, 50 Prozent auf die Leitung Bildung und Notruf und 20 auf das Sekretariat. Jacques Küng selbst arbeitet ehrenamtlich auf freiwilliger Basis.
Die ausgemusterten Kleider, Schuhe und Haushalttextilien erfüllen also in den TEXAID-Säcken und -Containern einen hervorragenden Dienst: Sie tragen dazu bei, dass die Glarner Bevölkerung auf die vielen humanitären Dienstleistungen und die Hilfe der Samaritervereine zählen darf. Mehr dazu auf www.samariter-glarus.ch und www.srk-glarus.ch.