TEXAID Nachhaltigkeitsbericht 2017

FAST FASHION & DIE KONSEQUENZEN Die weltweiten Produktions- und Verkaufsmengen von Kleidung sind immens gestiegen. Seit der Jahrtausendwende hat sich die Produktionsmenge auf über 100 Milliarden Kleidungsstücke verdoppelt, während sich der Absatz um rund 80 Prozent auf circa 1,8 Billionen US-Dollar erhöht hat. Ein weiterer Anstieg auf 2,1 Billionen US-Dollar wird bis zum Jahr 2025 prognostiziert (vgl. Greenpeace, 2017) . Die bestehende lineare Form der textilen Wertschöpfungskette aus Produktion, Vertrieb, Verkauf, Konsum und Entsorgung beansprucht erhebliche Mengen an natürlichen Rohstoffen und belastet da- durch die Umwelt in hohem Masse. Bedingt durch das gestiegene Absatzvolumen von Textilien werden in der Produktion immer mehr Ener- gie, Wasser und Erdöl benötigt. Bereits die Herstellung eines einzelnen T-Shirts (ca. 300 g) verbraucht rund 2700 Liter Wasser (vgl. WWF, 2013) . Pestizide, Düngemittel und Chemikalien schädigen die Umwelt zusätzlich. In den produzierten Textilien befinden sich zudem zahlreiche Fasermischungen, Chemikalien und Farbstoffe, die das Rezyklieren aufwendig und kostspielig machen. Dies erhöht die Produktionskos- ten für Kleidungsstücke, die einen Anteil an rezyklierten Fasern enthalten (vgl. Greenpeace, 2017) . Zudem prognostizieren zahlreiche Forschungsinstitute eine Verknappung der textilen Rohstoffe ab dem Jahr 2025 (vgl. Forschungskuratorium textil, 2012) . Angesichts dieser Herausforderungen gewinnen die professionelle Sammlung, die hochwertige Sortie- rung sowie die nachhaltige Weiterverwertung und -verarbeitung von aussortierten Textilien eine zuneh- mend grössere Bedeutung. Das Textilrecycling kann mit Lösungsansätzen dazu beitragen, den textilen Kreislauf zu schliessen. 9

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